Angstgegner heißen hier nicht Spanien oder Brasilien, sondern Südtirol oder Kärnter Sloweninnen. Jetzt steht fest, welche Teams sich schon in der Gruppenphase bei der EUROPEADA im nächsten Sommer vor ihnen fürchten müssen – denn heute fand im Stadion „Sydbank Park“ im dänischen Haderslev/Hadersleben die Auslosung der Gruppen für die 5. Auflage der Fußball-EM der Minderheiten statt. Rund 130 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, darunter 20 Delegationen der Teams aus ganz Europa sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Medien.
Zum Turnier treten 36 Mannschaften nationaler und ethnischer Minderheiten aus 15 Ländern in Europa an, davon 27 Herren- und 9 Damenteams. Die Herren spielen in der Gruppenphase vom 30. Juni bis 2. Juli 2024 in sieben Gruppen, die Damen in drei Gruppen gegeneinander. Die K.o.-Runde sowie die Platzierungsspiele finden vom 4. bis 6. Juli 2024 statt.
Die Gruppen in der Übersicht (auch im Menüpunkt Teams&Gruppen auf dieser Website) :
Der endgültige Spielplan sowie die Anstoßzeiten werden demnächst auf der offiziellen Turnier-Website www.europeada.eu veröffentlicht.
Im Namen der FUEN (Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten), Dachorganisation der autochthonen Minderheiten Europas und Trägerin des Turniers, versprach Vizepräsident Gösta Toft: „Es wird wie 2008 in Graubünden, 2012 in der Lausitz, 2016 in Südtirol und 2022 in Kärnten nicht nur spannende Spiele und viele Emotionen geben. Es wird ein Fest der Vielfalt!“ Dabei zog er Parallelen zwischen Werten beim Fußball und dem Einsatz für Minderheitenrechte, dem sich die FUEN verschrieben hat. „Hier im Stadion gelten folgende Werte, die für den Fußball, aber auch für die Minderheiten gleichermaßen wichtig sind: Demut zeigen, Verantwortung übernehmen, Zusammenhalt wahren und hart arbeiten“, so Toft. Nutzen wir vor allem den Zusammenhalt auf und außerhalb des Spielfeldes bei der EUROPEADA 2024, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen!“
Die Kugeln wurden von prominenten Gästen gezogen: Mads Skau, Bürgermeister von Haderslev/Hadersleben, sowie Stefan Seidler, SSW-Bundestagsabgeordneter (Foto), standen bei der Auslosung des Frauenturniers an den Lostöpfen. Die Zusammensetzung der Herren-Gruppen lag in den Händen von Povl Davidsen, Miteigentümer des Fußballclubs Sønderjyske Fodbold und Mads Buttgereit, Co-Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft und frisch ernannter Botschafter der EUROPEADA.
Gastgeber der EUROPEADA 2024 sind die Sinti und Roma sowie die friesische Minderheit in Schleswig-Holstein, die deutsche Minderheit in Dänemark sowie die dänische Minderheit in Deutschland. Das Motto „Between the Seas“ ist Programm: Gespielt wird an 14 Orten in Deutschland und Dänemark, zwischen Nord- und Ostsee.
Neben der feierlichen Eröffnungszeremonie und den Finalspielen wird ein weiteres Highlight der traditionelle Kulturtag in der Mitte des Turniers sein, an dem die teilnehmenden Minderheiten einander ihre Kultur, Sprache und Traditionen präsentieren. Zudem wird es ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Podiumsdiskussionen und vielem mehr geben.
Hintergrund
Die FUEN ist Trägerin des Turniers und organisiert die EUROPEADA gemeinsam mit den lokalen Veranstaltern. Bislang wurde die Fußballeuropameisterschaft der Minderheiten in Graubünden, Schweiz (2008), in der Lausitz, Deutschland (2012), in Südtirol, Italien (2016), sowie in Kärnten/Koroška, Österreich (2022), ausgetragen. Sie findet alle vier Jahre statt, in der Regel im selben Jahr wie die UEFA EURO. Das Turnier ist ein großes Sportereignis, das einen fairen Wettbewerb und die Begeisterung eines Sportfestes mit den Anliegen der autochthonen, nationalen Minderheiten verbindet. Auf und neben dem Spielfeld geht es um Fairplay, Respekt, Toleranz und Völkerverständigung.
Photocredit: FUEN/Martin Ziemer