In knapp zwei Monaten wird das erste Match der diesjährigen EUROPEADA angepfiffen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa nimmt zunehmend Gestalt an. Nun kann ein weiterer bedeutender Schritt verkündet werden: Die ersten Medaillen für die Spielerinnen und Spieler der besten Teams des Turniers sind fertig! Doch es handelt sich hierbei nicht um die typischen „Edelmetalle“, die man von vergleichbaren Sportwettkämpfen kennt. Die speziell für die EUROPEADA 2024 angefertigten Medaillen bestehen nämlich zu 100 Prozent aus recyceltem Plastikmüll!
Produziert werden sie von dem dänischen Umweltunternehmen STRANDET, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Meer – und generell unsere Umwelt – von Plastikabfällen zu befreien. Gemeinsam mit Freiwilligen, Touristen oder Schulkassen sammelt STRANDET regelmäßig den Plastikmüll an den Küsten Dänemarks ein und recycelt einen Teil des alten Kunststoffs zu neuen Produkten. So entstehen aus dem umweltschädlichen Abfall zum Beispiel Schlüsselanhänger, Becher, Kerzenhalter oder sogar Schmuck. Oder eben die Medaillen für die EUROPEADA 2024.
Der Plastikmüll zur Fertigung dieser besonderen Auszeichnungen stammt jedoch nicht von irgendwoher, sondern aus der Gegend um den Grenzübergang Schusterkate/Skomagerhus zwischen Deutschland und Dänemark – denn schließlich findet auch die diesjährige EUROPEADA im deutsch-dänischen Grenzgebiet statt (Motto: „Between the Seas“).
Eigesammelt wurde der Abfall dort bereits im Herbst des vergangenen Jahres: Unter dem Slogan „Garbage for medals“ hatten EUROPEADA-Enthusiasten aus ganz Europa, die zu einem Seminar im Rahmen des Minderheiten-Kompetenz-Netzwerks Schleswig-Holstein/Süddänemark (MKN) zusammengekommen waren, eine Müllsammelaktion am Wasser der näheren Umgebung in Angriff genommen.
Als Partner der EUROPEADA hat sich STRANDET im Anschluss darangemacht, aus dem eingesammelten Plastikabfall die besagten Medaillen herzustellen. Aktuell ist die (manuelle) Produktion in vollem Gange – und die ersten Medaillen sind fertig! Insgesamt 180 Stück werden es am Ende sein – 60 goldene, 60 silberne und 60 bronzene.
„Wir streben danach, Produkte mit einer bedeutungsvollen Geschichte zu kreieren und etwas zu schaffen, das den Menschen verdeutlicht, dass wir die Umweltverschmutzung tatsächlich bekämpfen und aus dem Müll etwas Wertvolles entstehen lassen können", erklärt Jens Wilhelm Jørgensen, der Inhaber von STRANDET, die Mission seines Unternehmens.
Die aus Plastikabfall recycelten Medaillen für die EUROPEADA 2024 sind ein überzeugendes Zeugnis dieses ambitionierten Ziels.
Foto: STRANDET